Restaurierungen

Restaurierungen

Restauration Casa El Tanquito,4 - Santa Cruz de La Palma

Ein ehe unscheinbares Haus - auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick ein unerschöpflicher Schatz, der jeden Tag neue Geschichten erzählt über die Geschichte Santa Cruz de La Palmas, vom Anbeginn ihrer Besiedelung, ihrer Lebens- und Überlebensform. Spannend für jeden Beteiligten.

Der Baubeginn war im Juni 2021, das Wohnhaus wird in Zukunft touristisch vermietet werden.

Aktuell: Casona Salud - Calle Taño Fernández 17, Los Llanos de Aridane

Eine ganz besondere Geschichte verbindet Los Llanos de Aridane mit diesem ansehnlichen Stadthaus im neoklassizistischem Stil: Erbaut von Dr. Jóse Kábana Valcarcel, betrieb dieser im Erdgeschoss dieses Haus von 1891 - 1913 eine chirurgische Praxis, wo er für die damalige Zeit sensationelle Operationen durchführte. So wird in den Chroniken berichtet, dass dort unter anderem eine Lungenoperation erfolgreich durchgeführt wurde.
2019 wurde dieses Haus widerum von einem Arzt erworben, der seine eigene Praxis dort unterbringen möchte, sowie Lokale und Büros zur Vermietung bringen will. 
Dafür soll es möglichst originalgetreu restauriert werden, besonders die prachtvollen Holzarbeiten sollen wieder in den Vordergrund treten, aber auch Aspekte wie Barrierefreiheit müssen erfüllt werden. So wird im hinteren Bereich des Hauses ein Aufzug angeordnet. Größte Herausforderung bei dieser Art von Restaurierungen ist stets, die technischen und hygienischen Ansprüche der heutigen Zeit zu erfüllen und harmonisch in den Bestand einzufügen. 
Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich 2021.

Aktuell: Casa Fierro - Torres y Santa Cruz, Breña Baja.

Dieser stattliche Landsitz wurde 1802 erbaut und ist aufgrund seiner architektonischen Besonderheiten in die spanische Denkmalschutzliste eingetragen (BIC - bien de interés cultural). Eine sehr stolze Präsenz hoch über Breña Baja zeigt dieser zweigeschossige Bau, der vom Cabildo erworben wurde und ein Musikinstrumentenmuseum sowie einen Veranstaltungsraum aufnehmen soll.
Im Schenkel des L-förmigen massiven Baus wurde ein Laubengang in Fachwerk ausgeführt, deren Last von zwei Tosca-Säulen im Erdgeschoss getragen wird. Eine aufwändige Natursteintreppenanlage führt zum Eingang, von dem aus eine Treppe ins Obergeschoss führt. Jede Tür und jedes Fenster sind in Form und Mechanismus jeweils nur einmal vorhanden, auch wenn sie nicht alle aus der ersten Entstehungszeit stammen. Es gibt viele weitere Kuriositäten, wie zum Beispiel das Plumpsklo im Obergeschoss oder die kleine Brücke, die im Obergeschoss in die Küche führt. Die Dächer wurden aus Tea gefertigt mit Schnitzereien im Mudéjar-Stil. Funktional wurde im Erdgeschoss gearbeitet und gelagert, im Obergeschoss gewohnt.

Zunächst schien es als Glück, dass die letzten Generationen, die das Haus bewohnten, über wenig Mittel verfügten, an dem Haus Veränderungen vorzunehmen. 2008 wurde das gesamte Gebäude jedoch leider von einem Feuer zerstört, und es blieben nur noch die Grundmauern erhalten. Das Cabildo, das kurz zuvor das Anwesen gekauft hatte, will nun in Kürze mit dem Wiederaufbau starten. Das Projekt dazu wurde von unserem Büro erarbeitet, Baukosten 1.300.000 €. 


Casa Toledo, Breña Alta.

Dieses einzigartige Haus wurde von dem Architekten Richard E. Oppel (Hamburg, Jarrestadt) 1935 konzipiert und 1942 ausgeführt. Da es wenige Jahre nach dem spanischen Bürgerkrieg gebaut wurde und Baumaterialien rar waren, befand sich das Haus 1996 in einem ruinösem Zustand und musste grundlegend restauriert werden. Sämtliche technischen Ausstattungen entsprachen nicht mehr ihrer Zeit und wurden komplett neu ausgeführt.
Oppel, in Dresden studiert (Vorläufer des Bauhauses), war ursprünglich ansässig in Hamburg und einer der fortschrittlichen Architekten beim Aufbau der Jarrestadt (20er Jahre) in Hamburg, wo sozialreformerische Gedanken ihre Anwendung fanden.
1932 verließ Oppel Deutschland, dem zunehmenden Druck durch die Nationalsozialisten nicht mehr gewachsen, und siedelte über nach Gran Canaria, wo er mit dem damals angesehenen Architekten Miguel Martin Fernandez de La Torre (Bruder von Nestor Martin) zusammenarbeitete.
Diese Zeit der Zusammenarbeit verlief äußerst erfolgreich, unter dem Einfluß Oppel´s entwickelte sich der kanarische Architekt Miguel Martin zu einem bis heute noch hoch angesehenen Vertreter der rationalen Architektur. Ausländer wie Oppel waren damals noch nicht berechtigt, eigene Projekte einzureichen ....

Das Haus, in L-Form gestaltet, übernimmt den oberersten Rang einer Häuserlinie im ländlichen Bereich mit direktem Blick auf die Unendlichkeit des atlantischen Ozeans. Innen- und Außenperspektiven überschneiden sich in offenen Wohnbereichen und kommunizieren miteinander in dennoch behaglichen Proportionen. Ist das äußere Erscheinungsbild kompakt und einfach, ist die innere Gestaltung tänzerisch und leicht.

Vieles im Haus ist noch original erhalten, und es beeindruckt die Modernität der Gesamtkonzeption: das noch vollständig erhaltene Bad im Obergeschoss muss für die damalige Zeit eine Sensation gewesen sein, verfügten zu dem Zeitpunkt kaum ein Haus über reguläre sanitäre Anlagen - übrigens auch in Deutschland.
Grauwasser (Dusche / Badewanne) wurde separat abgeführt und gespeichert, um dieses Wasser zur Pflanzenbewässerung zu benutzen.

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Casa antigua, Tazacorte

Der erste und wichtigste Schritt bei einer Restaurierung ist die detaillierte Bestandsaufnahme. Danach folgt die Analyse des Grundrisses und der Materialien, um festzustellen, welches der Urzustand ist und wie das Haus im langen Zeitverlauf transformiert wurde.
Im vorliegenden Projekt befand sich ein Großteil des Hauses, bis auf wenige Details, im originalen Zustand; im hinteren Teil war jedoch ein Anbau errichtet worden, in dem die Küche und ein WC untergebracht waren. Den dahinterliegenden Patio erreichte man nur durch eine kleine, gedrungene Tür.
Um einer neuen Küche und einem neuen Bad - die üblicherweise sehr technikaufwändig sind - mehr Qualität zu geben, sowie den Patio als Raum in das tägliche Leben mit einzubeziehen, wurde von uns der Vorschlag gemacht, die Fassade zum Patio komplett zu öffnen, und einen Teil der Küchendecke zu entfernen. So erhielt dieser Flügel eine erhebliche Qualitätssteigerung, während der restliche Teil des Hauses originalgetreu restauriert und modernisiert wurde. Besonderer Schwerpunkt dabei war die Wahl der geeigneten Materialien, um das Gebäude nachhaltig für die nächsten Jahrzehnte zu rüsten.
Die Fassade erhielt dabei einen wunderschönen Kalkputz, dessen schlichte Struktur die Fassade zum Strahlen bringt.

Entkernung und Aufstockung eines historischen Gebäudes, Calle A. Pérez de Brito, S/C. de La Palma.

Dieses zweigeschossige, historische und unter Denkmalschutz stehende Gebäude hatte zwar die Jahrhunderte unverändert überstanden, doch die Entwicklung der Nachbarschaft ließ dieses Haus gedrungen dastehen. Zwar wurde das Untergeschoss nach wie vor als Verkaufslokal genutzt, doch das obere Geschoss war schon lange unbewohnbar geworden. 
Die Eigentümer entschieden sich für die komplette Entkernung des Hauses - d.h. nur die Originalfassade blieb stehen - und somit der Neuerrichtung inklusive einer Aufstockung. 
Der erste Entwurf, der vorsah, die Aufstockung zu staffeln und modern zu gestalten, damit die ursprüngliche Gestalt und die Entwicklung der Zeit sichtbar bleibt, wurde vom Cabildo abgelehnt. Aber dennoch ist auch diese historische "Täuschung" vertretbar, denn es ist ebenso wichtig, dass diese alten Gebäude nicht nur als hohle Zeitzeugnisse fungieren, sie müssen nutzbar bleiben und die Anforderungen der heutigen Zeit erfüllen.

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